Der EPD-Prozess: Ein Guide für Hersteller

Zusammenfasung:
  • Bedeutung von EPDs: Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declarations, EPDs) sind wichtige Hilfsmittel im Bauwesen, ähnlich wie Nährwertkennzeichnungen bei Lebensmitteln, die Einblicke für fundierte Entscheidungen bieten.
  • Normen und Vorschriften: Die Einhaltung von ISO 14025, EN 15804 und EU-Richtlinien sorgt für Transparenz und Glaubwürdigkeit in der Baubranche.
  • EPD-Prozess im Überblick: Von der Datenerfassung über die Prüfung durch Dritte bis hin zur Veröffentlichung - der EPD-Prozess ist umfassend und gewährleistet die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit der Umweltdaten.
  • Die Rolle der Software bei der Vereinfachung: Emidat automatisiert LCAs und EPDs, vereinfacht die Einhaltung der EN 15804 und steigert die Effizienz der Nutzer.

Was ist ein EPD und warum brauchen Sie es?

Eine Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration, EPD) ist ein umfassendes und standardisiertes Dokument, das einen transparenten und verifizierten Einblick in die Umweltauswirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus bietet. Sie ist ein wirkungsvolles Instrument für Verbraucher, Unternehmen und politische Entscheidungsträger, das fundierte Entscheidungen auf der Grundlage der Umweltleistung ermöglicht.

Als Hersteller können Sie von EPDs profitieren, denn sie liefern klare und glaubwürdige Informationen über die Umweltfreundlichkeit Ihres Produkts und sprechen damit einen zunehmend umweltbewussten Markt an. Darüber hinaus helfen Ihnen EPDs bei der Einhaltung gesetzlicher Normen, was die Einhaltung gewährleistet und das Risiko von Strafen oder eingeschränktem Marktzugang mindert. Indem Sie EPDs nutzen, können Sie sich von der Konkurrenz abheben und umweltbewusste Verbraucher ansprechen, was letztlich Ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

Hersteller können von EPDs profitieren, indem sie an Glaubwürdigkeit gewinnen, gesetzliche Standards erfüllen, umweltbewusste Verbraucher anziehen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt verbessern.

Welche Normen gibt es heute (2024) für EPDs?

Derzeit hält sich der Markt überwiegend an die Normen ISO 14025 und EN 15804, was auf einen Trend zu einer stärkeren Angleichung der EPD-Anforderungen hinweist. Die wichtigsten Normen und Vorschriften sind die folgenden:

Internationale Normen

  • Norm und Grundsätze: ISO 14025: Diese Norm enthält Grundsätze und Anforderungen für Umweltdeklarationen vom Typ III, einschließlich EPDs. Sie umreißt die Methodik für die Erstellung und Darstellung von EPDs in konsistenter und transparenter Weise.
  • Lebenszyklus-Bewertung: ISO 14040 und ISO 14044: Diese Normen enthalten Leitlinien für die Durchführung von Ökobilanzen, die häufig als Grundlage für EPDs verwendet werden. Sie legen Grundsätze und Rahmen für die Bewertung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts fest.

Europäische Normen und Vorschriften

Europäische Normen
  • EN 15804 Standard: Bezieht sich speziell auf EPDs für Bauprodukte. Sie gewährleistet Transparenz und Vergleichbarkeit und bietet Leitlinien für die Erstellung und Präsentation von EPDs auf dem europäischen Markt.
  • EU Green Public Procurement (GPP) Criteria: EPDs können Teil der Kriterien für eine umweltfreundliche öffentliche Beschaffung in der EU sein. Dies fördert die Beschaffung von Produkten mit geringeren Umweltauswirkungen und damit die Nachhaltigkeit bei der Beschaffung im öffentlichen Sektor.

Verordnungen der Europäischen Union

Die EU setzt verschiedene Verordnungen und Richtlinien um, die sich auf die EPD-Anforderungen auswirken, darunter:

  • Construction Products Regulation: Legt Normen und Anforderungen für Hersteller fest, die Informationen über die Umweltleistung ihrer Produkte, einschließlich EPDs, bereitstellen müssen. Ziel ist es, die Transparenz und Konsistenz der von den in der EU tätigen Unternehmen bereitgestellten Umweltinformationen zu gewährleisten.
  • Ecodesign Directive: Legt Anforderungen zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit von energieverbrauchsrelevanten Produkten fest, die sich auf die in EPDs geforderten Informationen auswirken.
  • Energy Labelling Directive: Legt Kennzeichnungsanforderungen für energieverbrauchsrelevante Produkte fest, die sich mit EPD-Normen überschneiden können.
  • Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD): Verlangt die Berichterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG), die auch Angaben zur Umweltleistung von Produkten enthalten kann, in Anlehnung an die EPD-Anforderungen.


Wie sieht das EPD-Verfahren aus?

Der derzeitige Prozess umfasst mehrere Phasen und bezieht mehrere Akteure ein.

  • Datenerhebung: Die Datenerhebung beginnt auf der Ebene des Herstellers, wo die relevanten Informationen über den Lebenszyklus des Produkts gesammelt werden. Diese Daten umfassen alle Phasen des Produktlebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Vertrieb und die Verwendung bis hin zur Entsorgung am Ende des Lebenszyklus. Die Hersteller können die Daten intern in ihren Betrieben oder extern bei Zulieferern und Subunternehmern erheben. Zu den gesammelten Daten gehören Rezepturdaten (Rohstoffverbrauch), Lieferantendaten (Name des Lieferanten, Entfernung, Materialkategorien usw.), Energieverbrauch, Wasser- und Abfalldaten (Inputs und Outputs auf Werksebene). Ziel ist es, umfassende und genaue Daten zu sammeln, um die mit dem Produkt verbundenen Umweltauswirkungen zu bewerten.
  • Lebenszyklusbewertung: Mit den gesammelten Daten wird eine Lebenszyklusbewertung (LCA) durchgeführt, um die Umweltauswirkungen des Produkts zu bewerten. Die Ökobilanz bewertet die Umweltauswirkungen in allen Phasen des Lebenszyklus unter Verwendung der in der Datenerfassungsphase gesammelten Daten. Dabei werden Auswirkungen wie Kohlenstoffemissionen, Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Landnutzung und bis zu 30 Toxizitätsindikatoren berücksichtigt. Die Ergebnisse der Ökobilanz geben Aufschluss über die ökologischen Brennpunkte des Produkts und zeigen Bereiche auf, in denen Verbesserungen im Lebenszyklus möglich sind.
  • Hintergrundbericht und EPD-Entwurf: Der Hintergrundbericht wird parallel zur Ökobilanz erstellt und dient als Dokumentation der verwendeten Methodik und Datenquellen. Er sorgt für Transparenz, indem er den Prozess der Datenerhebung, die getroffenen Annahmen und die in der Ökobilanz verwendeten Methoden detailliert beschreibt. Der Hintergrundbericht stellt sicher, dass die Beteiligten verstehen, wie die EPD-Daten generiert wurden, und dass sie deren Zuverlässigkeit beurteilen können. Gleichzeitig wird auf der Grundlage der LCA-Ergebnisse ein erster Entwurf für die Umweltproduktdeklaration (EPD) erstellt.
  • Verifizierung durch Dritte: Externe Prüfer, häufig unabhängige Drittorganisationen oder Auditoren, werden mit der Überprüfung des Hintergrundberichts und des EPD-Entwurfs beauftragt. Die Prüfer bewerten die Genauigkeit, Vollständigkeit und Glaubwürdigkeit der in der Ökobilanz und EPD verwendeten Daten und Methoden. Sie stellen sicher, dass die EPD mit den einschlägigen Normen und Richtlinien übereinstimmt und die Anforderungen des Programmbetreibers erfüllt. Der Verifizierungsprozess verleiht der EPD Glaubwürdigkeit, indem er eine unparteiische Bewertung ihrer Genauigkeit und Zuverlässigkeit liefert. Vor der endgültigen Veröffentlichung werden der Hintergrundbericht und die EPD auf der Grundlage des Feedbacks der Prüfer gegebenenfalls überarbeitet.
  • Programmbetreiber: Nach erfolgreicher Prüfung wird die fertige EPD einem Programmbetreiber zur Veröffentlichung vorgelegt. Die Programmbetreiber sind für die Verwaltung der Veröffentlichung und Registrierung von EPDs verantwortlich und stellen sicher, dass diese den erforderlichen Standards und Richtlinien entsprechen. Die EPDs werden auf Online-Plattformen veröffentlicht, die von einer Nichtregierungsorganisation (NRO) verwaltet werden, die die Programmbetreiber koordiniert: ecoplatform. Auf diese Weise erhalten die Beteiligten Zugang zu EPDs, die einen Vergleich zwischen Produkten ermöglichen und nachhaltige Kaufentscheidungen unterstützen.

Kann ich den Prozess vereinfachen?

Emidat bietet eine umfassende Softwarelösung, die die verschiedenen Phasen nahtlos integriert, um Ihnen eine automatisierte Ökobilanz und/oder eine vollständig verifizierte EPD zu liefern. Durch die Konsolidierung dieser Prozesse in einer einzigen Plattform vereinfachen wir die Anforderungen zur Einhaltung der EN 15804-Normen.

Darüber hinaus bieten wir Flexibilität, indem wir Ihnen die Möglichkeit geben, aus einer Reihe von Programmanbietern zu wählen, so dass Sie die für Sie und die Bedürfnisse Ihrer Kunden am besten geeignete Option auswählen können.

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