Datenerfassung für Ihre EPD: Ein Rezept, das Sie wirklich umsetzen können
- Von der CO₂-armen öffentlichen Beschaffung bis zu Green-Building-Zertifikaten – der Markt verlangt heute transparente, normkonforme EPDs.
- Aber der Gedanke, Dutzende von Zahlen zwischen Werken, Lieferanten und Excel-Tabellen nachzuverfolgen, wirkt… abschreckend.
- Folgen Sie der Karte unten, schnappen Sie sich unterwegs einen praktischen Spickzettel – und schon können Sie auf „Veröffentlichen“ klicken, ohne in Excel unterzugehen.
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Wenn eine Umweltproduktdeklaration (EPD) das Nährwertetikett Ihres Produkts ist, dann ist die Datenerfassung vergleichbar mit dem Sammeln der Zutaten und dem Festhalten der Nährwerte.
Warum Datenerfassung so wichtig ist
Eine Umweltproduktdeklaration ist nur so zuverlässig wie die Daten, die ihr zugrunde liegen – insbesondere die vollständige Aufzeichnung von Materialien, Energie, Emissionen und Abfällen, die während des gesamten Lebenszyklus des Produkts erfasst wurden. Transparente, gut dokumentierte Primärdaten reduzieren die Modellierungsunsicherheit, unterstützen die Überprüfung durch Dritte und werden – seit dem Inkrafttreten der Norm EN 15804+A2 im Juli 2022 – zunehmend von Planern und öffentlichen Beschaffungsstellen nachgefragt. Die neue A2-Änderung erhöht die verbindlichen Wirkungsindikatoren (von 7 auf 13) und verschärft die Berichtsanforderungen, sodass Lücken im Inventar sofort sichtbar werden.
Ein Sieg in der realen Welt
„Die Erstellung von EPD war früher ein chaotisches, langfristiges und teures Unterfangen. Das EPD-Tool von Emidat hat den Prozess für uns deutlich schneller und einfacher gemacht.“
- Damiano Della Lunga, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Hersteller von Dämmstoffen
Welche Daten gehören wo hin?
Schauen wir uns als Beispiel Transportbeton an. In der folgenden Tabelle sind die relevanten Daten übersichtlich zugeordnet und aufgeschlüsselt:

Welche Daten benötigen Sie eigentlich?
Eine EPD basiert auf standardisierten Regeln (EN 15804, ISO 14025) und berichtet über die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung bis zum Lebensende. Um eine EPD zu erstellen, benötigen Sie Daten für jede verpflichtende Lebenszyklusphase (A1–D), um eine zentrale Frage zu beantworten: Wie hoch sind die gesamten Umweltauswirkungen dieses Produkts – von der Wiege bis zur Bahre?
Primär- und Sekundärdaten – und wie man sie richtig einsetzt
Primärdaten sind Fakten, die Sie selbst erfassen, messen oder direkt aus der EPD eines Lieferanten übernehmen. Sekundärdaten hingegen sind geprüfte Durchschnittswerte aus anerkannten Datenbanken wie ecoinvent oder GaBi.
Die richtige Balance zwischen Primär- und Sekundärdaten hilft Ihnen, den Aufwand realistisch zu halten – und gleichzeitig die Anforderungen unabhängiger Prüfer gemäß EN 15804 zu erfüllen.
Wann müssen Sie Primärdaten sammeln?
- Wenn sie das Ergebnis maßgeblich beeinflussen. Trägt ein einzelner Stoffstrom voraussichtlich mehr als 10 % zu einer Wirkungskategorie bei, erwarten Prüfer standort- oder lieferantenspezifische Daten. Wer hier spart, riskiert eine „schwerwiegende Nichtkonformität“.
- Wenn es sich um etwas Einzigartiges oder Anbieterspezifisches handelt. Ein neuartiges biobasiertes Harz, eine maßgeschneiderte Legierung, ein interner Härtungsprozess – alles, was in gängigen Datenbanken nicht zuverlässig abgebildet ist, gehört eindeutig in die Kategorie Primärdaten.
- Wenn Sie es messen oder wiegen können. Strom in kWh, Wasser in m³, Abfall in kg, Brennstoffe in Litern – all das sind „low-hanging fruits“ der Primärdatenerhebung. Platzhalter aus Datenbanken lassen sich schwer rechtfertigen, wenn die exakten Zahlen auf Ihrer Stromrechnung stehen.
Wann Sekundärdaten völlig in Ordnung sind
- Für Hintergrundprozesse oder Tier-2+-Prozesse: Zum Beispiel Netzstrom, der in vorgelagerten Stufen Ihrer Zementlieferkette eingesetzt wird.
- Für Rohstoffe mit etablierten Durchschnittswerten: Materialien wie Stahl, Zement oder Glas sind in der Regel bereits durch robuste, von Fachleuten geprüfte Datensätze gut abgedeckt – etwa mit globalem oder regionalem Durchschnitt.
- Für schwer messbare vorgelagerte Emissionen: Dazu zählen Prozesse wie Bergbau, Sprengstoffeinsatz, internationale Schifffahrt oder Kraftstoffmischungen – also alles, was nur durch aufwendige, invasive Studien genau messbar wäre.
Die drei Datenqualitätsprüfungen erfolgen jeweils durch den Programmbetreiber (PO), der dabei folgende Kriterien verwendet:Die drei Datenqualitätsprüfungen erfolgen jeweils Der Programmbetreiber (PO) verwendet
- Zeitliche Repräsentativität: Die Daten dürfen zum Zeitpunkt der Studie nicht älter als fünf Jahre sein.
- Geografische und technologische Repräsentativität: Region und Produktionstechnologie des Datensatzes sollten Ihre tatsächlichen Gegebenheiten so genau wie möglich widerspiegeln.
- Genauigkeit (Präzision): Für einflussreiche Stoffströme sollte eine Unsicherheit von ±10 % angestrebt werden. Dokumentieren Sie, wie die einzelnen Werte ermittelt oder gemessen wurden.
Im Zweifelsfall gilt: Messen Sie, was spezifisch und signifikant ist. Hintergrundprozesse – wie etwa vorgelagerter Bergbau oder Rohstahlproduktion – können Sie vertrauenswürdigen Datenbanken überlassen.
Im nächsten Abschnitt zeigen wir, wie das Schrankdesign mit drei Schubladen von Emidat dieses Prinzip in einen reibungslosen Arbeitsablauf übersetzt.
Wie Emidat Ihre Daten strukturiert: der Schrank mit drei Schubladen

Stellen Sie sich vor, Ihr gesamtes Inventar ist in drei großen Schubladen eines einzigen Schranks sortiert – jede beschriftet mit Werk, Lieferant oder Produkt. Öffnen Sie die passende Schublade, geben Sie Ihre Zahlen einmal ein – und Emidat verwendet sie automatisch überall dort, wo sie gebraucht werden. Kein Copy-Paste mehr, keine „Welche-Version-war-das-nochmal?“-Kopfschmerzen.
Pflanzenschublade – alles, was an Ihrem Standort passiert
SStromzähler-Exporte, Gasrechnungen, Emissionen vor Ort, Wasserverbrauch, Abfallbilanzen: all das sind typische A3-Daten (Herstellungsphase), die Prüfer als „primär und messbar“ einstufen. Da sich diese Datenflüsse häufig über mehrere Produktvarianten hinweg wiederholen, werden alle EPD-Dateien, die sich denselben Standort teilen, automatisch aktualisiert – sobald die Informationen einmal hier eingegeben wurden.
Lieferantenschublade – vorgelagerte Inputs, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen
DHier erfassen Sie Daten zu Rohstoffen, deren Herstellung und Transport (Phasen A1–A2). Sie können lieferantenspezifische Datensätze – etwa eine EPD für Zement oder den Recyclinganteil eines Materials – mit allen Produkten verknüpfen, in denen sie verwendet werden.
Wird ein Datensatz aktualisiert, werden automatisch alle zugehörigen Produkt-EPDs entsprechend angepasst – ganz ohne manuelles Nachpflegen.
Produktschublade – das Rezept und alles, was hinter dem Werkstor passiert
Stücklisten, Verpackung, Installationszubehör, Wartung während der Nutzungsphase und End-of-Life-Szenarien: Hier liegen die Daten der Phasen A4 bis D – eng verknüpft mit der deklarierten Einheit (z. B. 1 m² Paneel).
Müssen Sie eine Produktvariante veröffentlichen? Duplizieren Sie einfach den Eintrag, passen Sie das Rezept an – und alle gemeinsam genutzten Standort- und Lieferantendaten bleiben automatisch erhalten.
Erleichtern Sie sich den Einstieg in Ihre erste EPD – mit anschaulichen Beispielen, die speziell für Hersteller entwickelt wurden.
Laden Sie sich die strukturierte Checkliste herunter, um die richtigen Daten am richtigen Ort zu sammeln – mit praktischen Beispielen zu jeder Eingabe.
Warum diese Struktur Ihnen Tage erspart
- Entwurfsgerechte Wiederverwendung von Daten – Eine Änderung wird automatisch überall übernommen und eliminiert Versionsfehler.
- Sofortige Überprüfung der Massen- und Energiebilanz – Emidat summiert die Eingaben aus allen Schubladen und macht fehlende Datenflüsse sichtbar, noch bevor der Prüfer es tut.
- Zukunftssicher – Ändert sich der Strommix oder aktualisiert ein Lieferant seine EPD, bringt ein einziger Upload Ihr gesamtes Portfolio auf den neuesten Stand – ideal für digitale Produktpässe (DPPs) und die jährliche CO₂-Berichterstattung.
Sobald die Schubladen beschriftet und bereit sind, können Sie die Zahlen aus der Checkliste, die Sie gerade heruntergeladen haben, eingeben – und sicher sein, dass jede einzelne genau dort landet, wo es die Normen vorsehen.